Über Uns

Kabarett Niedermair
Lenaugasse 1a
A-1080 Wien
t.: 01 408 44 92

Das Kabarett Niedermair ist heute, als Inbegriff für niveauvolle Unterhaltung im Kleinkunstbereich, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

„... UNSER RUF IST GRÖSSER ALS DAS HAUS!“

Viele unserer Gäste sind bei ihrem ersten Besuch von der zentralen Lage (Nähe Rathaus, Öffis: U2, Linie 2, Buslinie 13a) und der Unmittelbarkeit, mit der hier Kabarett und Kindertheater erlebt wird, positiv überrascht. Der Theatersaal hat eine Kapazität von 100 Sitzplätzen, die bereits bei der Kartenabholung (Mo-Fr: 17-19h, Sa-So: 18-19h) fix vergeben werden. Sicht und Akustik sind von jedem Platz aus hervorragend. Das Haus ist vollklimatisiert.

 

ZUR GESCHICHTE DES NIEDERMAIR

40 Jahre Niedermair – Unser Ruf ist größer als unser Haus.

Eine wilde Idee hat sich über vier Jahrzehnte verdammt gut gehalten. Die damals 21-jährige Gründerin und Namensgeberin Nadja Niedermair aus Tirol kaufte 1983 das schmucke Biedermeier-Haus in der Lenaugasse im 8. Wiener Gemeindebezirk und begann auf eigene Faust, daraus ein kleines Theater zu bauen, das bis heute über die Landesgrenzen hinweg als Wiege des modernen österreichischen Kabaretts wahrgenommen wird. 

Nadja Niedermair hatte eine Vision: Sie wollte kein tristes Kellertheater gründen, sondern eine Spielstätte für Kleinkunst und Sprachtheater zum Glänzen bringen. Am 21. Oktober 1983 war es dann so weit, Nadja Niedermair eröffnete das „Kabarett Niedermair“. Das Publikum saß auf Ikea-Stühlen, und die Bühne war – im Vergleich zur heutigen Raumsituation – auf der anderen Seite. Sehr charmant, aber nicht besonders praktikabel: Der Weg zur Toilette lag knapp neben der acht Quadratmeter großen Bühne. Dennoch konnte man schnell Künstler*innen für Auftritte gewinnen: Die ersten Künstler, die hier spielten, waren Kurt Weinzierl, I Stangl, Andreas Vitasek und Otto Grünmandl.   

Schon früh widmete man sich im Niedermair der Nachwuchsförderung. Im Frühjahr 1984 fand das erste „Sprungbrett“ – vier Anfänger*innen an einem Abend – statt. Nachwuchs-Kabarettist*innen,  darunter damals Josef Hader, Thomas Maurer, Tramp & Trenkwitz sowie Schlabarett (Alfred Dorfer, Peter Wustinger, Andrea Händler, später auch Reinhard Nowak, Roland Düringer, Eva Billisich), bestritten ihre ersten Schritte auf der kleinen Bühne des Niedermair.

Dank einer großzügigen Subvention wurde das Niedermair 1990 umgebaut. Nadja Niedermair zog sich zurück, und die nächsten Jahre wurde das Haus von I Stangl und Barbara Klein als „Obmenschen“ des „Verein zur Förderung satirischer Kunst“ (FSK) geleitet. Eine Zeitschrift – „Kabarett Niedermair. Kabarett & Satirische Bühne. Kleinkunstblätter. Eine satirische Programm-Zeitung“ – und der Theaterverlag „Bunte Bühne“ wurden ebenfalls gegründet.

Eigenproduktionen – Kindertheater und satirisches Theater – zogen 1992 ins Niedermair ein. 1993 feierte man die ersten zehn Jahre mit einem Jubiläumsspezialprogramm. I Stangl leitete das Kabarett ab 1996 alleine – und er half u.a. Steinböck & Rudle, Severin Groebner, Thomas Stipsits, Gery Seidl oder Leo Lukas bei ihren ersten Schritten. 2001 bis 2003 war Doris Ringseis für die Geschicke des Hauses zuständig. Sie hatte bereits 1995 die „Kulisse“ übernommen (bis 2022) und leitete von 1996 bis 1999 auch das „Orpheum“.

2004 folgte ihr im Niedermair Andreas Fuderer nach, der zusammen mit Fritz Aumayr – jener ist wiederum aus der Wiener Kabarettszene nicht wegzudenken ist, schließlich war er Mitgründer eben jener „Kulisse“, des „Spektakel“ oder auch des „Vindobona“ – auch für den „Stadtsaal“ in Wien verantwortlich ist.  

„Vom Niedermair sagen wir gerne, dass unser Ruf größer als unser Haus sei. Das Niedermair wird sowohl von den Künstler*innen als auch von unserem Publikum aufgrund der gegebenen Intimität geschätzt. Also machen wir aus der räumlichen Not eine Tugend! Renommierte Künstler*innen und auch junge Talente profitieren von der unmittelbaren Nähe zum Publikum. Und das Publikum ist begeistert von der Nähe zu den Auftretenden. Was uns besonders freut, ist, dass es uns über all die Jahre gelungen ist, laufend neue Publikumsschichten zu erschließen. Wir setzen bei der Programmierung auch auf neue Formate, wie zum Beispiel der ,Satirischen Lesung’ – und so entsteht aus Alt und Neu ein anspruchsvoller und ansprechender Mix aus traditionellen Programmen und neuen Kabarettformen. Man darf nicht vergessen, dass das Kabarett – historisch gesehen – für eine Alternativkultur stand, eine Art Forum war für soziale Probleme, die immer sehr an einem ,Heute’ orientiert waren. Diesen Stellenwert des Kabaretts möchten wir im Niedermair bei allem Spaß und Humor weiter bedienen und laden daher gerne Künstler*innen ein, die unsere Einschätzung teilen“, so Andreas Fuderer.  

War das Niedermair Wiege und Sprungbrett für heutige Szenegrößen, wie beispielsweise Josef Hader, Thomas Maurer, Lisa Eckhart oder Nadja Maleh, so steht es auch aktuell Pate für zahlreiche vielversprechende Nachwuchstalente. Malarina, Maria Muhar, Toxische Pommes, Erika Ratcliffe, Elena Wolff, Christoph Fritz, Josef Jöchl, Romeo Kaltenbrunner oder Benedikt Mitmannsgruber und viele andere wurden hier von Beginn an konsequent gefördert und sind derzeit die größten Hoffnungsträger*innen für die Zukunft des österreichischen Kabaretts.  

 

KINDERTHEATER IM NIEDERMAIR

Auch als Produktionsstätte für Kindertheater und Wegbereiter niveauvoller Unterhaltung bereits für die Jüngsten versteht sich dieser erfolgreiche Aufführungsort (mehr als 180.000 Besucher allein bei Kindervorstellungen). Immer wieder stehen Gastspiele verschiedener Kindertheatergruppen wie Marko Simsa, Bernhard Fibich, Theatro Piccolo, WiKiMu (WienerKinderMusical), Schneck + Co und mehr am Spielplan.

1983 sperrte das Niedermair seine Tore auf, und wenig später, in den 1990er Jahren, stand auch ein emanzipatorisches Theater für Kinder und junge Erwachsene auf dem Programm. „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren tobte damals in einer Musicalfassung über die kleine Bühne des Niedermair: „Endlich stellt Pippi Langstrumpf Wien auf den Kopf! Und wie! Ein Musical im kleinen Rahmen, also gerade Recht für ,die Kleinen’ und trotzdem so toll gemacht, daß sich die sogenannten ,großen Musical-Macher’ ein bißchen was abschauen können. Im Niedermair wird nicht mit Technik geprotzt, sondern mit unglaublich vielen kleinen Ideen …“, schrieb der ORF damals über die mehr als 130 ausverkauften Vorstellungen.

2023 präsentierten wir Agnes Hausmanns Premiere von „Heidi“ nach Johanna Spyri in einer Fassung von Markus Steinwender, die nicht minder für Furore beim jungen Publikum, aber auch bei der Presse sorgte: „Vor einer Stellwand wird aus dem ins Abendrot blinzelnden Großvater eine etwas trüb dreinschauende Klara im Blümchenkleid samt langen Zöpfen, setzt man zu einem dramaturgischen Sprung an, stimmt man einfach ein Liedchen an. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind auch die ganz jungen Zuschauer wieder bei der Sache und freuen sich über die Heimkehr Heidis zu Ziegenpeter und dem überglücklichen Großvater“, berichtete der Standard von der energievollen und
bezaubernden Inszenierung. 

Wir sind dankbar. Dankbar, dass wir unser junges Publikum auch heute – viele Jahre später – begeistern und ans sensible Medium des Sprech- und Musiktheaters heranführen dürfen. Dankbar, dass wir ein treues Publikum haben, das uns Jahr für Jahr, Vorstellung für Vorstellung, besucht und mit uns die kleine Bühne des Niedermair zu einer unendlich großen Welt der Freude und der Phantasie macht – manchmal mit nachdenklichen, manchmal mit heiteren, immer aber mit mutmachenden Produktionen. 

Bedenken wir Astrid Lindgrens wichtigen Ausspruch: „Wie die Welt von Morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.“ 

Wir freuen uns, Jahr für Jahr Klassiker der Literatur für ein junges Publikum auf unserer Bühne präsentieren zu dürfen – darunter eben Johanna Spyri, Jules Verne, Miriam Lobe oder Wolf Erlbruch. Und Musik? Musik darf natürlich in unserem Programm nicht fehlen. 

01 / 408 44 92 oder kabarett@niedermair.at